Nein, unsere Kinder haben den Verlust unserer Katze noch immer nicht ganz überwunden. Wir haben zwar versucht, ihnen die Notwendigkeit, die Katze abzutun, so nachvollziehbar wie nur möglich zu machen, aber es ist doch auch verständlich, dass sie an der Katze hingen. Trotzdem war es uns auch wichtig, dass sie erkennen, dass Mitleid oder Nachsicht keine Probleme löst. Zudem haben wir, wage ich zu behaupten, auch sehr viel Geduld gezeigt.
Sicher ist, unsere Katze bekam immer genügend Futter. Es gab für sie also keinen Grund, andere Tiere zu jagen, um sich zu ernähren. Ganz offensichtlich jagte, quälte und tötete sie andere Tiere aus purer Lust. Anfänglich hatten wir versucht, sie durch geeignete Erziehung davon abzubringen. Und so gaben wir ihr immer einen Klaps auf die Nase, wenn sie ein totes Tierlein anschleppte. Das schien bereits nach wenigen Wochen Erfolg zu zeigen. Auf jeden Fall trafen wir weder auf tote Mäuse noch auf verletzte Vögel, die verängstigt in unserem Haus herumflatterten. Als uns unser Nachbar anrief, weil unsere Katze auf seiner Terrasse mit einer verletzten Eidechse spiele und er nicht wisse, was er tun soll, kamen wir auf den Boden der Realität zurück.
Als mein Mann und ich die Sache berieten, gab es nicht wirklich viele Alternativen. Es kam für uns nicht in Frage, ein Haustier zu unterhalten, das andere Tiere tötet ohne Not. Auch ein permanentes Einsperren in ein Heim war keine Option, denn Tiere sollten sich in der Natur frei bewegen können. Die Anwendung einer schmerzfreien Tötungsmethode schien uns die humanste Lösung für das Problem.
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